Testbericht zum Makita DF330D (10,8V)
An Testgerät zu kommen ist nicht immer ganz leicht. Aber manchmal schon, denn dieser Makita DF330D ist meiner. Und ich habe ihn ganz normal bezahlt – kein Werbe- oder Pressegerät. Nun könnte man meinen, ich sollte ganz gut informiert sein zum Thema Akkuschrauber. Warum hab ich mich also für den Makita entschieden? Das werde ich euch in diesem Review erläutern. So, nachdem diese Info gleich in den ersten Zeilen raus ist, werde ich versuchen den Makita genauso objektiv zu betrachten, wie alle anderen Akkuschrauber und Werkzeuge auch. Ob mir das gelingt, dürft ihr entscheiden.
Die Standard-Austattung für den Profi
Die Ausstattungsliste überrascht nicht, wenn man andere Geräte mit der gleichen Zielgruppe gewohnt ist. Ein Vollmetal-Zweigang Getriebe, eine 18-stufige Drehmomentbegrenzung und ein richtig cooles Arbeitslicht gehören dazu. Was mir an dem Arbeitslicht so gut gefällt, erfahrt ihr noch später. Aber machen wir erst einmal weiter mit dem Lieferumfang.
Lieferumfang … nach Belieben!
Wie das bei Profi-Geräten üblich ist, variiert der Lieferumfang sehr stark nach der gewählten Ausführung. Da ich meinen als Teil eines Sets mit mehreren 10,8V-Geräten gekauft habe – mehr dazu noch später – habe ich kein klassisches Set mit Makpac, Lader und zwei Akkus. Ein solches gibt es aber natürlich und wird wohl auch die am häufigsten gewählte Variante sein. Übrigens, bei Makita ändert sich auch die Produktbezeichnung leicht, je nach gewählter Variante. Die Basis-Bezeichung, die ich auch hier als Titel gewählt habe (“DF3330D”) bleibt bei allen gleich, aber dahinter werden je nach Variante noch weitere Buchstaben gehängt. DF330DWJ ist z. B. Die Variante im Makpac mit 2 1,3-Ah-Akkus. Ist noch ein L in der Bezeichnung ist oft noch eine Lampe dabei. Der Akkuschrauber unterscheidet sich aber in keinem der Fälle, für den Testbericht ist es also relativ egal, welche Variante man vorliegen hat. Nur für den Preisvergleich macht das natürlich Unterschiede.
Werkzeug darf sich auch edel anfühlen
Und damit meine keinesfalls irgendwelche Marketing-Gags wie Swarovsky-Kristalle auf dem Akkuschrauber. Vielmehr ist es die Wahl der Materialien und deren Verarbeitung, die den DF330D besonders hochwertig wirken lassen. Er besteht zwar auch “nur” aus Plastik und Gummi, aber auch das sind eben sehr allgemeine Begriffe und Plastik ist eben nicht gleich Plastik.
Obwohl er etwas großer und schwerer ist – oder gerade deshalb – als sein Konkurrent von Bosch, finde ich, dass er noch einen Hauch besser in der Hand liegt. Aber das sind schon sehr minimale Unterschiede. Insgesamt hat man beim Arbeiten mit dem Makita das Gefühl, ein Premiumgerät in der Hand zu haben. Das muss man mögen. Manch einer sieht das vielleicht als Geldverschwendung an, ich denke aber wenn man ein Werkzeug tagtäglich benutzt, sollte man sich damit wohlfühlen. Genauso wie beim Auto auch: Auch wenn dich ein teureres Modell morgens nicht schneller zur Arbeit bringt, ist es sehr viel wert, wenn du gutgelaunt aus deinem Auto steigst, weil es dir einfach Spaß macht. Aber mir ist durchaus bewusst, dass das nicht jeder nachvollziehen kann. Und genauso ist das beim Akkuschrauber eben auch. Dass hinter dem schicken Look aber auch ein ordentliches Arbeitsgerät steckt, zeigt unser folgender Praxistest.
Praxistest: Bitte die 10,8V-Klasse nicht unterschätzen!
Auch wenn es schon gewisser Maßen selbstverständlich ist, dass in einem Makita-Schrauber sehr viel Kraft steckt, überrascht der Schraubtest. Gar nicht so sehr wegen der brachialen Kraft auch in der “kleinen” 10,8V-Klasse. Sondern viel mehr, weil der Makita seinem Bosch-Pro-Konkurrenten so ähnlich ist. An der gleichen Stelle versagen beide Akkuschrauber: bei der 10x80mm-Schraube in Weichholz. Ebenfalls sehr ähnlich abgestimmt ist die 18-stufige Drehmomentbegrenzung. Beim Bosch sind es 20 Stufen, aber der abgedeckte Bereich ist sehr ähnlich. Auch Kleinstschrauben werden effektiv begrenzt. Diese nüchternen Testwerte haben wir in unserem Video effektiv veranschaulicht. Daher am besten einmal den Video-Testbericht schauen.
Auch beim Bohren muss der Makita sich nicht vor den “großen” 18V-Geräten verstecken. Laut Datenblatt sollte schon bei 21mm-Schluss sein, aber mit dem Forstnerbohrer zeigt er auch bei 35mm überhaupt keine Probleme. Das Fazit des Praxistests ist also recht schnell klar: Viel Leistung, gut abgestimmtes Drehmoment und trotzdem sehr leicht und handlich (vor allem verglichen mit 18V-Geräten).
Kleine Details, über die ich mich freuen kann
Wirklich mitgedacht wurde beim Arbeitslicht. Ich rede nicht von einer mitgelieferten 10,8V-Leuchte. Die gibt es nämlich auch. Nein viel mehr meine ich das integrierte Arbeitslicht. Bei quasi allen anderen Akkuschraubern, die ich bisher in der Hand halten durfte, geht ein solches nämlich dann an, wenn man losschraubt und direkt danach wieder aus. Makita macht das hier weitaus besser. Das Licht geht an beim Schrauben und leuchtet dann einige Zeit weiter. Will ich vor dem Schrauben also erst den Bereich ausleuchten, muss ich den Gashebel nur kurz antippen und kann dann einige Sekunden ausleuchten. Das klingt jetzt vielleicht nicht so weltbewegend, aber diese kleine Feature hat mich in der Praxis oft schon sehr glücklich gemacht.
Das Ökosystem – und warum ich mich für den Makita und gegen den Bosch entschieden habe!
Das Makita 10,8V-Ökosystem bietet so ziemlich alle Werkzeuge, die man braucht und die auch in 10,8V Sinn machen. Sogar eine Handkreissäge gibt es, die zwar auf den ersten Blick einfach nur süß aussieht, aber mit 25mm-Schnittiefe wirklich sehr nützlich sein kann. Man denke da an Standard-24x48mm-Latten. Das einzige, was am Makita 10,8V-Ökosystem fehlt, ist ein vibrierendes Multitool, da haben die “blauen Konkurrenten” eines im Programm.
Sicherlich fragt sich der eine oder andere warum ich den Bosch mehrfach auf dieser Seite als die Referenz in der 10,8V-Klasse bezeichnet habe und trotzdem zum Makita-Schrauber gegriffen habe. Die Antwort ist sehr einfach, denn die Werkzeuge schenken sich wirklich nicht viel. Ich habe mir privat ein Set aus Handkreissäge, Stichsäge, Akkuschrauber, Schlagschrauben und Lampe gekauft. Bei diesem Set wurde auf einzelne Boxen verzichten und eine große Tasche, die genau in ein IKEA-Expedit/Kallax-Regal passt, mitgeliefert. Das spart Geld und somit war das für mich die deutlich günstigere Alternative als ein ähnliches Set von Bosch. So einfach ist das und ähnliches würde ich euch auch empfehlen. Wenn ihr euch nicht zwischen Bosch und Makita entscheiden könnte und euch noch nicht auf ein bestimmtes Ökosystem festgelegt habt, schaut einfach wo es gerade das bessere Angebot gibt!
Gibt es zum Akku noch etwas zu sagen?
Mir fällt beim letzten Abschnitt auf, dass ich noch gar nicht auf den Akku eingegangen bin. In meinem Set habe ich 2 1,3-Ah-Akkus. Für den Akkuschrauber halten diese ewig. Wer viel sägt, sollte vielleicht zu den größeren Akkus greifen. Mit dem 1,5A-Lader (Der Konkurrent Bosch Pro lädt mit 3A) ist einer meiner Akkus in unter 50min geladen. So schnell bekomme ich ihn den jeweils anderen auch nicht leer. Das reicht mir also völlig.
Vorteile
- sehr gute Verarbeitung und Qualität der Materialien
- sehr gut abgestimmte Drehmomentbegrenzung
- viel Kraft für Bohr- und Schraubleistung
- LED-Leuchte mit Nachglüh-Funktion
- tolles Ökosystem
Nachteile
- der Lader lädt "nur" mit 1,5A. Ich empfinde das aber nicht als wirklichen Nachteil, da das immer noch sehr schnell ist.
Ausgewähltes Angebot, alle Angebote finden Sie im Bereich des Preisvergleichs.
Preis automatisiert abgerufen, kann mittlerweile höher sein. (Warum?)
Fazit: Ich würde ihn wieder kaufen!
Ich hatte werkzeugcheck-bedingt nun wirklich schon einige Akkuschrauber in der Hand und trotzdem bleibt der Makita DF330D mein Favorit. Das 10,8V-System reicht für meinen alltäglichen Einsatz und der Akkuschrauber selbst ist wirklich ein geniales Teil. Die Drehmomentstufen sind gut verteilt, Kraft ist ausreichend vorhanden, Die Bohrleistungen in Holz sind auch beachtlich. Dazu kommt das geniale, nachklimmende LED-Licht und noch etwas das man nicht objektiv messen kann: Der Wohlfühl-Faktor. Genauso wie ich morgens gerne in mein Auto steige, nehme ich den Makita immer wieder gerne in die Hand, wenn ich etwas schrauben oder bohren muss! Das heißt aber eben nicht, dass der blaue Bosch Konkurrent schlechter wäre, das ist hier wirklich mehr eine Frage des Geschmacks und des passenden Angebots. Ihr werdet mit beiden glücklich werden!
Ausgewähltes Angebot, alle Angebote finden Sie im Bereich des Preisvergleichs.
Preis automatisiert abgerufen, kann mittlerweile höher sein. (Warum?)
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