Eine hervorragende Stichsäge, die unter ihrem Akku leidet.

Makita JV100D 10,8V-Akku-Stichsäge im Hands-On-Test

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Werkzeuge mit 10,8V-Akkus von Profi-Marken sind oft für große Gruppen von Anwender interessant. Auf Grund des tendentiell niedrigeren Preises der “kleinen” Akku-Klasse kommen die Geräte auch in Reichweite von Heimwerkern, aber auch für Profis können die kleinen Sägen als Ergänzung sehr nützlich sein. Und genau deshalb untersuchen wir heute die Makita JV100D, die kleinste Akku-Stichsäge von Makita. Ob es hier gewohnte Profi-Qualität zum kleinen Preis gibt und für wen sich die Stichsäge eignet, erfahrt ihr heute in diesem ausfürhlichen Stichsägen-Test.

Die JV100D hat (fast) alles was man braucht

Sägeblatt-Wechsel Bosch vs Makita

Im Vergleich mit der Bosch GST 10,8 V-LI (links) bietet die Makita JV100D kein Schnellwechsel-System für das Sägeblatt.

Die allererste Eigenschaft, die (bei jeder Stichsäge) auffällt, ist die Bauform. Hier hat man bei Makita die Bügelform, die besonders bei Heimwerkern bekannt und beliebt ist, gewählt. Das ist vor allem insofern erwähnenswert, da die Konkurrenz von Bosch den Weg der Stabform gewählt hat. Ansonsten gibt es wie von Profi-Geräten gewohnt, eine gegossene Fußplatte und natürlich auch eine Pendelhub-Funktion mit drei Stufen. Lediglich beim Sägeblatt-Wechsel kann die Säge kaum punkten: Das Sägeblatt wird mit einer Innensechskant-Schraube fixiert. Der dazu nötige Schlüssel wird an der Säge transportiert. Hier wäre ein Schnellwechsel-System natürlich deutlich schöner gewesen, aber immerhin sind Schraube und Schlüssel von annehmbarer Qualität.

Im Lieferumfang ist alles möglich

Makita JV100D Stichsäge mit Akkus und Lader

Hier ist die JV100D mit Lader und zwei Akkus zu sehen. Für welchen Lieferumfang man sich allerdings entscheidet, hängt von den eigenen Wünschen ab. Von Solo (“ohne alles”) bis hin zum großen Set im Makpac ist alles möglich.

Wie wir das von den Profi-Marken kennen, ist der Lieferumfang frei konfigurierbar. Die beliebteste Variante ist wohl die namens JV100DWJ, darin ist das Makpac enthalten, sowie 2 Akkus. Selbstverständlich kann man die Säge auch “ohne alles”, also als “Solo-Gerät” kaufen, dann bekommt man weder Akkus, noch Lader oder Koffer. Ich musste mich für diesen Test nicht um ein Testgerät bemühen, denn wie bereits zuvor erwäht, habe ich mir privat ein ganzes 10,8V-Set von Makita gekauft. Den darin enthaltenen Akkuschrauber Makita DF330D habe ich euch bereits letztes Jahr vorgestellt.

Die 10,8er-Säge auf Herz und Nieren getestet.

Nun ist die Frage der Austattung und des Lieferumfangs geklärt, die spannende Frage lautet nun aber natürlich noch “Was taugt die JV100D in der Praxis?”, und genau dazu starten wir unseren gleichnamigen Stichsägen-Praxistest.

Gerade Schnitte nach Bleistiftstrich

Testeregbnisse gerader Schnitt in Weichholz

Sehr gute Schnittkante, allerdings ein minimaler Winkelfehler beim geraden Schnitt in Weichholz

Los geht es mit einem geraden Schnitt in 18mm-Leimholz aus Kiefer, den wir ohne Führungshilfen frei nach Bleistiftstrich durchführen. Dabei fällt auf, wie angenehm die Säge sich führen lässt. Es treten keine übermäßig starken Vibrationen auf und es fällt mir leicht die Schnittlinie zu treffen. Dementsprechend perfekt ist auch das Eregbnis in der Spur. Beim Schnittwinkel gibt es allerdings ganz minimale Abweichungen vom Ideal.

.. auch wenn das Holz ein bisschen härter ist

Ein sehr ähnliches Bild sehen wir beim Schnitt in Hartholz, während es an der Schnittkante so gut wie nichts auszusetzen gibt, driftet der Schnittwinkel ebenfalls wieder minimal ab.

Kann man die JV100D an einer Führungsschiene benutzen?

Geführte Schnitte gehören definitiv nicht zu den Stärken von Stichsägen. Aber dennoch sagt ein solcher Test sehr viel über die Führung der Stichsäge aus. Daher muss natürlich auch die JV100D durch dieses Testszenario. Leider kann auch die JV100D in diesem Szenario nicht überzeugen, das Sägeblatt fängt leicht an zu wandern und ist am Ende des Schnitts etwas nach rechts abgedriftet. Die Führungsschiene hat somit also eher das Gegenteil bewirkt von dem was man von ihr erwartet. Da dies ein sehr häufiges Bild – vor allem bei etwas günstigeren Stichsägen – ist, habe ich hier auch nichts anderes erwartet.

Erstaunlich gut im Kurvenschnitt

Testeregbnis Kurvenschnitt mit der Makita JV10)D

Das Bild zeigt die sehr guten Ergebnisse bezüglich Winkel- und Spurtrue beim Kurvenschnitt

In dem von mir oft als “Königsdisziplin” dargestellten Kurvenschnitt-Test werden viele Eigenschaften der Stichsäge gleichzeitig beansprucht. So soll einerseits eine recht enge kurvige Spur genau getroffen werden, aber andererseits trotz der vielen Richtungswechsel die Winkelstabilität nicht darunter leiden. Bei der JV100D gibt es keine Hubzahlvorwahl, es ist also nicht möglich, die Leistung pauschal zu begrenzen. Glücklicher Weise ist die Gesamtleistung der Säge allerdings nicht so hoch, dass es Probleme machen würde “mit Vollgas” Kurven zu schneiden. Dank der niedrigen Vibrationen können wir die Spur perfekt treffen. Der Schnittwinkel ist insgesamt sehr gut. Es gibt ein paar kleinere Stellen, an denen er minimal vom 90-Grad-Winkel abweicht, aber generell ist das Ergebnis sehr gut. Auch im Vergleich mit anderen Stichsägen aus den unterschiedlichsten Preisklassen kann sich dieses Ergebnis sehen lassen.

Gehrungsschnitte sind möglich – sind sie auch sinnvoll?

Winkelmessung Gehrungsschnitt 45-Grad

Verglichen mit den meisten Sägen aus unserem Test gibt es nur sehr kleine Winkelfehler beim Gehrungsschnitt. Aber an das Ergebnis einer Kreissäge kommt auch die JV100D nicht heran.

Eine weitere Disziplin, die nicht unbedingt auf eine Kernkompetenz der Stichsägen abzielt, ist der Gehrungsschnitt. Dennoch bietet fast jedes Modell, die Möglichkeit die Grundplatte zu neigen. Auch hier kann die JV100D eine erstaunlich gerade Schnittkante produzieren. Der Schnittwinkel trifft nicht exakt 45-Grad, aber zeigt – wieder im Vergleich mit anderen eher günstigen Sägen – einen nur sehr kleinen Winkelfehler.

Genug Power und trotzdem nicht zu laut

Wir konnten bereits in unserem Akkuschrauber-Test feststellen, dass es den 10,8V-Geräten kaum an Leistung mangelt, wenn man sie direkt mit den 18V-Schraubern vergleicht. Aber wie ist das bei Sägen? Sägen sind generell deutlich leistungshungriger. Trotzdem konnten wir den 60mm-Holzbalken absolut problelmlos durchtrennen. Dennoch ist der Akku nicht frei von Problemen, wie wir gleich im nächsten Abschnitt beschreiben werden. Zuerst aber noch ein paar Worte zur Lautstärke. Die Säge kommt auf ca. 80dB im Leerlauf und nur 91dB im Schnitt. Damit ist die 10,8er-Säge also nicht nur leicht und handlich, sondern dabei auch sehr leise. Nur die grüne Bosch PST 18-Li war noch leiser in unserem Test.

Trotzdem ist der Akku ein Problem

Bei der Akku-Politik hat Makita meiner Meinung nach einen großen Fehler gemacht. 10,8V-Akkus sind in Ihrer Bauform sehr kompakt und lassen daher nicht so viel Platz für sonderlich große Kapazitäten. Aber lediglich 1,5Ah-Akkus anzubieten ist kein guter Schachzug. Hierbei sollte man bedenken, dass die gespeicherte Energie in einem Akku sich als Produkt aus Spannung und Kapazität in Ah zusammensetzt. Dementsprechend ist die maximale Kapazität eines solchen Stichsäge gerade einmal 16,2 Watt-Stunden. Und das ist für das Sägen einfach zu wenig. Hier hat es die Konkurrenz Bosch Professional mit dem GST 10,8 V-Li definitv clever gemacht. Denn von Bosch gibt es als Erweiterung 4,0Ah-Akkus. Diese haben dann zwar nicht mehr die typische Bauform eines 10,8er-Akkus und sind damit etwas klobiger, geben der Stichsäge aber die nötige Ausdauer.

Noch ein persönliches Statement zum Akku

Da ich diese Säge nun mal selbst besitze, kann ich an dieser Stelle noch etwas mehr hinzufügen, als sonst. In meiner Werkstatt kommt die kleine Säge trotz des kleines Akkus häufiger zum Einsatz. Das liegt daran, dass ich sie als Ergänzung zu meiner Tauchsäge einsetze. In dieser Kombination reicht mir die Ausdauer gut. Hätte ich die Tauchsäge allerdings nicht und müsste auch längere Schnitte mit der JV100D machen, würde ich mich täglich über die kleinen Akkus aufregen.

Ökosystem und Alternativen

Makita 10,8V Ökosystem aus Stichsäge, Handkreissäge, Akkuschrauber und Schlagschrauber

Die JV100D reiht sich in ein tolles 10,8V-Ökosystem voller handlicher, aber dennoch sehr brauchbarer Elektrowerkzeuge ein.

Wir konnten also feststellen, dass die Makita JV100D eine hervorragende Ergänzung darstellt. Sie reiht sich in ein attraktives 10,8V-Ökosystem von Makita ein. Auf Wunsch gibt es auch den passenden Systemkoffer von Makita namens Makpac.

Wenn es sich aber um die einzige Stichsäge oder gar um die einzige Säge handeln soll, ist die Maschine schnell überfordert – vor allem wegen des kleinen Akkus. Was sind also Alternativen? Im gleichen Preisbereich finden wir die Bosch Home PST 18 Li, diese ist zwar eher auf Heimwerker ausgerichtet, konnte in unserem Praxistest aber auf jedem Fall überzeugen. Wenn es unbedingt ein 10,8er-Gerät sein soll, bleibt natürlich noch die blaue Bosch GST 10,8 V-LI, die zwar größere Akkus hat, aber in den Schnittqualitäten nicht ganz so überzeugt wie die Makita. Soll es eine Makita sein, gäbe es mit Kabel die hervorragende 4351FCT (Testbericht folgt bald) oder ohne Kabel die 18V-Säge Makita DJV181. Bei letzterer sollte man das Budget allerdings ein bisschen nach oben erweitern.

Vorteile

  • klein, leicht, handlich, leise und vibrationsarm (sehr gut zu bedienen)
  • trotzdem genug Kraft (65mm Schnitttiefe ohne Probleme)
  • gute bis sehr gute Ergebnisse in allen Praxistest-Szenarien
  • besonders gut beim Kurvenschnitt
  • gute Austattung (bis auf fehlenden Schnellverschluss)
  • hervorragende Ergänzung des 10,8V-Makita-Ökosystems.

Nachteile

  • kein Schnellwechselsystem für das Sägeblatt
  • es gibt nur 1,3Ah-Akkus -> Kurze Ausdauer
Ausgewähltes Angebot (Amazon.de)
Makita JV100Dk.A. ggf. zzgl. Versandkosten

Fazit: Perfekte Ergänzung, aber keine Solo-Karriere

Persönliches Fazit zur Makita JV100D

Mein persönliches Fazit zur JV100D: “Eine tolle Ergänzung, aber wegen des kleinen Akkus nicht als einzige Säge geeignet.”

Die Makita JV100D begeistert durch ihre grundlegend guten bis sehr guten Ergebnisse im Praxistest. Größere Probleme gibt es an keiner Stelle. Der Kurvenschnitt ist besonders als positiv hervorzuheben. Trotzdem gibt es ein großes Problem an der Makita-Säge: Es gibt keine größeren Akkus als 1,5Ah-Akkus. Damit hat die Säge allerdings leider keine sonderlich große Ausdauer. Sie eignet sich also eher für kleinere Ergänzungen, wenn bereits eine andere Säge vorhanden ist (z. B. Tauch- oder Hankdreissäge). Wenn sie aber die einzige Säge darstellt, kann man sie nur gelegentlichen Anwendern empfehlen. Diese bekommen dann aber wenigstens eine sehr hochwertige Säge, die – bis auf das fehlende Schnellwechsel-System – den meisten großen Sägen in kaum etwas nachsteht. Wer eine qualitativ ähnliche Säge mit richtig großen Akkus sucht, sollte sich einmal den großen Bruder, die Makita DJV181 anschauen.

Bewertung des Makita JV100D

  • Akkulaufzeit60%
  • Austattungsniveau75%
  • Leistung und Lautstärke80%
  • Ökosystem85%
  • Praxis: Bedienung und Komfort90%
  • Praxis: Gehrungs- & geführte Schnitte80%
  • Praxis: Hartholz90%
  • Praxis: Kurvenschnitte91%
  • Praxis: Weichholz95%
  • Preis/Leistung90%
  • Gesamt-Bewertung84%

Erklärungen zu den Bewertungen.

Hinweis: Im Normalfall gibt es keine Bewertungs-Kategorie “Akkulaufzeit”, denn meine Meinung ist: Wenn einem die Akku-Laufzeit zu gering ist, sollte man einen größeren kaufen. Im Falle der Makita 10,8er-Akkus gibt es allerdings keine Möglichkeit größere Akkus zu kaufen. Somit habe ich diese Kategorie hier eingeführt, um der Säge berechtigter Weise ein paar Punkte abzuziehen.

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Preisvergleich des Makita JV100D

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Video-Testbericht des Makita JV100D

Alternative Stichsägen

Die folgenden Stichsägen haben wir als Alternativen zum Makita JV100D herausgesucht. Diese sind weitgehend ähnlich, die wichtigen Unterschiede haben wir in dieser Vergleichstabelle herausgearbeitet. Je weiter oben ein Alternativprodukt steht, desto ähnlicher ist es.

Tipp: Wenn die Tabelle nicht ganz dargestellt wird (Smartphone oder kleiner Bildschirm), einfach scrollen bzw. wischen. Das Telefon am besten quer halten.

ProduktBildBewertungPreis*EigenschaftenStromquelleGeeignet für
Makita JV100D84%k. A.
  • Akku-Stichsäge
  • Funktion für Gehrungsschnitt
  • Funktion für Pendelhub
10,8 V Akku Handwerker & Heimwerker
Bosch PST 18 LIZum Testbericht der Bosch PST 18 LI86%ab € 79,90
    18 V Akku Einsteiger & Heimwerker
    Einhell TE-JS 18 LIZum Testbericht der Einhell TE-JS 1878%ab € 54,94
      18 V Akku Einsteiger
      Bosch GST 10,8 V-LIBosch GST 10,8V-LI Testbericht81%k. A.
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