In den letzten Wochen hatten wir hier bei werkzeugcheck.com einige Stichsägen in der Hand, darunter auch einige Einsteiger-Stichsägen, die unter 60€ kosten. Jeder muss sich klar sein, dass man für einen derart kleinen Preis keine Wunder erwarten darf. Dennoch macht es aber Sinn, auch bei begrenztem Budget die jeweils beste Stichsäge zu kaufen. Dieser Ratgeber soll dir bei dieser Entscheidung helfen.
Warum ausgerechnet 60€?
Ich habe diese Preisspanne ungefähr so gewählt, dass das jeweils kleinste Modell der meisten Hersteller in diese Kategorie hereinfällt. Das jeweils nächstgrößere sollte aber möglichst aussen vor bleiben, sonst ist der Vergleich etwas unfair. Hätte ich die Grenze auf 50€ gestzt, wäre ein Modell herausgefallen, bei 70€ wären zu viele dazugekommen. Somit fand ich 60€ ist eine gute Preisgrenze. Man könnte also auch sagen können, was ist die beste Einsteiger Stichsäge? Oder auch: Welche günstige Stichsäge ist die beste?
Was ist nun die beste Stichsäge bis 60€?
Nach aktuellem Stand fallen in diesen Preisbereich drei Stichsägen, die wir persönlich getestet haben: Das sind die Black+Decker KS501 (ca 30 bis 35€), Einhell TC-JS 80 (ca 33 bis 38€), Bosch PST 700 E (ca 50 bis 55€). Vergleicht man unsere Bewertungen aus den einzelnen Testberichten fällt auf, dass die Stichsägen sehr dicht beeinander liegen. So haben sowohl die Einhell als auch die Bosch-Säge jeweils 78% in der Gesamtwertung erhalten, die Black+Decker mit 79% einen Prozentpunkt mehr. Das ist aber natürlich viel zu knapp, um hier einen eindeutigen Sieger zu küren.
Wie so oft, kommt es also auf deinen Anwendungszewck an. Deshalb möchte ich dir nun noch einmal die Vor- und Nachteile jeder dieser drei Sägen zusammenfassen. Außerdem gebe ich eine Empfehlung, wann welche dieser Sägen die jeweils beste Wahl ist.
Wenn es nur auf die Schnittqualität ankommt: B+D KS501
Die Black+Decker KS501 (Testbericht) ist die die am schlechtesten ausgestattete Säge der drei genannten. Sie hat quasi gar nichts. Keinen Pendelhub, kein Schnellwechselsystem und noch nicht einmal eine variable Motorsteuerung. Trotzdem brachte sie insgesamt die besten Ergebnisse in unserem Praxistest hervor. Man sollte allerdings wissen, dass diese Säge stark vibriert.
Vorteile der KS501
- sehr präzise Schnitte
- äußerst geringer Preis
- unsere Favorit unter den drei (aber nur ganz knapp!)
Nachteile der KS501
- recht starke Vibrationen
- kein Pendelhub
- kein Schnellwechsel für das Sägeblatt
- keine variable Motorsteuerung
Fazit: Die Black+Decker KS501 eignet sich für alle, die möglichst wenig Geld ausgeben möchten und dennoch sehr präzise Schnitte fertigen wollen. Dabei muss man allerdings den recht geringen Komfort (Vibrationen, keinen Schnellwechsel) in Kauf nehmen.
Der Kurvenstar: Die Einhell TC-JS-80
Die Einhell TC-JS 80 (Testbericht) bringt recht viel Austattung mit. Es gibt einen mehrstufigen Pendelhub und eine Hubzahlvorwahl. Ein Schnellwechselsystem für das Sägeblatt fehl allerdings auch der Einhell. In unserem Praxistest war die Säge gut, solange man die Leistung gedrosselt hat. Sie eignet sich daher vor allem für dünne Materialen. Besonders hervorragend war das Ergebnis im Kurventest.
Vorteile der TC-JS 80
- präzise Schnitte bei gedrosselter Leistung
- äußerst geringer Preis
- sehr winkelstabile Kurvenschnitte
Nachteile der TC-JS 80
- starke Vibrationen
- bei maximaler Leistung nicht mehr präzise
- kein Schnellwechsel für das Sägeblatt
Fazit: Die Einhell bietet ggü. den beiden Wettbewerbern zwar einen Pendelhub. Beim Abruf der vollen Leistung wird sie allerdings leider ziemlich unpräzise. Trotzdem kann man mit gedrosselter Leistung (dank Hubzahlvorwahl) und feinen Sägeblätter sehr präzise mit ihr arbeiten. Vor allem im Kurvenschnitt stellt sie die beiden Konkurrenten in den Schatten.
Komfort auch im Low-Budget-Bereich: Die Bosch PST 700 E
Die Bosch PST 700 E (Testbericht) ist etwas teurer als die beiden anderen Sägen. Dies liegt sicherlich ein bisschen an der Marke “Bosch”. Von den drei Sägen hat die Marke “Bosch” wohl das beste Image. Für den Mehrpreis gibt es aber auch einiges an Austattung: So hat die die PST 700 ein Schnellwechselsystem für das Sägeblatt, das den werkzeugfreien Wechsel erlaubt. Außerdem ist sie besonders vibrationsarm, was man von den anderen beiden Sägen nicht behaupten kann. In den Praxistests gibt es keine gröberen Mängel, die volle Punktzahl gibt es aber ebenfalls in keinem der Szenarien.
Vorteile der PST 700 E
- angenehmes Arbeiten durch geringe Vibrationen
- gute (aber nicht perfekte) Ergebnisse in allen Disziplinen
- werkzeugloser Wechsel des Sägeblatts
Nachteile der PST 700 E
- kein Pendelhub, daher nur für geringe Materialdicken geeignet
- nicht ganz so winkelstabil wie die beiden Konkurrenten
Fazit: Wer besonders viel Wert auf angenehmes Arbeiten legt, wird mit der Bosch PST 700E gleich doppelt glücklich werden. Denn erstens vibriert sie deutlich weniger als die Wettbewerber. Zweitens gibt es ein Schnellwechselsystem für das Sägeblatt, für das man kein Werkzeug benötigt. Kleinere Schwächen gibt es aber auch bei der Bosch.
Fazit: Mit kleinem Budget muss man sinnvolle Kompromisse eingehen
Unser Vergleich der drei (jeweils einzeln getesteten) Stichsägen zeigt, dass es bei einem derart kleinen Budget keinen eindeutigen Sieger geben kann. Denn einen Kompromiss muss man immer eingehen. Trotzdem kann man auch für sehr kleines Geld – zwei der drei Stichsägen liegen sogar unter 40€ – eine brauchbare Stichsäge erhalten. Wer die jeweiligen Nachteile dieser günstigen Stichsägen eliminieren möchte, sollte sich einmal unseren Bestenliste der Stichsägen bis 100€ ansehen.