Das Ökosystem ist eine Wortkreation von werkzeugcheck.com. Also natürlich nicht das Wort selbst, aber dessen Bedeutung bei Elektrowerkzeugen. Wir meinen damit verwandte (Akku-)Werkzeuge, die sich wichtige Komponenten – in der Regel den Akku oder das Verpackungssystem – teilen.
Die Vorteile eines guten Ökosystems
Gerade günstigere Akkuschrauber der weniger etablierten Marken bieten oft nur sehr kleine Ökosysteme. Man läuft also Gefahr, wenn man sein Werkzeug-Sortiment erweitern möchte, dauernd neue Akkus und Lader kaufen zu müssen. Umgekehrt entgeht man diesem Problem bei einem guten Ökosystem. Man kauft einmal ein Gerät, z. B. einen Akkuschrauber mit einem Lader und 1-2 Akkus. (Oder auch drei). Wenn es dann Zeit für das nächste Gerät wird, z. B. eine Stichsäge, kann man diese als Solo-Gerät, also ohne Akkus und Lader, kaufen und damit bares Geld sparen.
Welche Ökosysteme gibt es von welchen Herstellern?
Nicht immer wird ein Ökosystem vom Hersteller konkret benannt. Wir reden in unseren Testberichten daher oft einfach vom “Makita 18V”-System oder vom “Bosch blau 10,8V”-System. Dennoch gibt es natürlich einige Bezeichungen durch die Hersteller, die letztendlich genau das meinen, was wir mit dem Begriff Ökosystem ausdrücken. Bestes Beispiel dafür ist das grüne Bosch 18V-System, das Bosch “Power 4 All” nennt.
Sind Akkus von unterschiedlichen System kompatibel?
Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Nein, leider nicht. Während es innerhalb eines (geschlossenen) Ökosystems oft sehr viele kompatible Werkzeuge gibt, ist eine Kombination mit einem Gerät außerhalb des Systems nicht möglich. Es ist verständlich, dass die Hersteller Ihre Akkus nicht mit anderen Herstellern kompatibel machen. Denn somit zwingt man den Kunden dazu, einem System treu zu bleiben. Vor dem ersten Kauf sollte man also ganz genau überlegen.
Wie sieht es mit verschiedenen Serien vom gleichen Hersteller aus?
Auch hier gibt es in der Praxis oft wenig bis gar keine Austauschbarkeit. Beste Beispiele sind die Systeme von Bosch. Es gibt in nahezu allen Leistungsklassen parallel das grüne (“Bosch Home”) System und das blaue (“Bosch Professional”) System. Ein grüner 10,8V-Akku ist allerdings nicht mit einem blauen 10,8V-AKku kompatibel. Das gleiche gilt für die anderen Leistungsklassen. Auch deswegen kann es also Sinn machen, ein Profi-Gerät statt einem Heimanwender-Gerät zu kaufen. Denn man weiß nie, was noch dazu kommt. Auch deswegen haben wir das Ökosystem als Bewertungskriterium für unsere Tests mit aufgenommen.
Das Ökosystem ist aber nicht nur der Akku
Wenn es nur um den Akku ginge, hätten wir auch einfach vom kompatiblen Akku reden können. Ein Ökosystem ist aber noch mehr. Gerade bei den professionellen Geräten spielt vor allem das Verpackungssystem eine Rolle. Um bei den gleichen Marken wie in den vorherigen Beispielen zu bleiben, erkläre ich das Ganze anhand von Makita und Bosch. Bosch verwendet in der blauen (professionellen) Serie in der Regel das L-BOXX-System von Sortimo. Für diese Boxen gibt es für das jeweilige Gerät Plastik-Einlagen, die Boxen lassen sich dann spapeln (und verriegeln) und individuell bestücken. Ein ähnliches, eigenes System gibt es auch bei Makita, dort nennt es sich MAKPAC (wohl kurz für MAKita PACk). Weitere Infos zu diesen beiden angesprochenen BOX-Systemen gibt es in diesem Ratgeber-Artikel.
Fazit: Vor dem Kauf auch an die Zukunft denken
Ich hoffe mit diesem Artikel konnte ich den einen oder anderen dazu überzeugen, vor dem Kauf darüber nachzudenken, welche Geräte in der Zukunft noch dazu kommen sollen. Denn nur wenn man sich bereits vor dem ersten Kauf auf ein gutes System festlegt, kann man in Zukunft dann auch wirklich Geld sparen und die bereits gekauften Akkus und Lader (und Boxen) weiterverwenden.
Wenn euch dieser Ratgeber gefallen hat, würde ich mich über Feedback in den Kommentaren oder sogar einem Share oder Like auf Facebook sehr freuen! Danke.